Earth, Wind & Fire – Powerlight

Earth, Wind & Fire sind eine Institution, die uns alle überleben wird, zumindest solange sie ihre Mitgliedschaft bei den oberen Zehntausend nicht wieder in Gewissenskonflikte stürzt, die dann zu noblen, aber politisch viel zu milden Statements im Stil ihres FACES-Doppelalbums führen. Mit zu vielen Ambitionen auf einmal kommt man nämlich in dieser Liga selten weit (siehe auch Michael Jacksons THRILLER), Weiterkommen wird die Institution E, W & F bis in alle Ewigkeit mit der unerreichbaren Größe ihrer Singles; ich meine, es hat immer schon edle Musik für jede Gelegenheit gegeben – Miami, Detroit, Philly, D.I.S.C.O, – aber treibt uns irgendwas schneller on the floor als die chromglitzernde Eleganz von ,Fantasy‘, ,Boogie Wonderland‘, ,Let’s Groove ‚…?

Natürlich stehen E, W & F mit ihrem Sound fest. POWERLIGHT könnte gut und gerne noch vor RAISE aufgenommen worden sein; es ist dieselbe brodelnde Masse aus durcheinander zischenden Synthesizern und Stnngs. in Samt und Seide geschlagenen Bläsern, Drums und Percussion, die wie Laser-Gewitter drüberweg fegen – und Maurice White’s bis zum Äußersten angespanntem Falsett.

Der verschwenderische Glanz von POWERLIGHT erscheint anfangs wie bei allen E, W & F-Platten erdrückend, aber letztendlich zählt einzig die schiere Qualität ihrer Musik. Und .Fall In Love‘, die neue Single, wird uns mindestens einen Sommer lang begleiten. Klar, E, W & F können nur (noch) perfekter werden. Mehr nicht Und Maurice White – diesmal phantasiert er mal nicht wie von Sinnen (oder von Däniken) von fliegenden Pyramiden – sitzt in seiner V.I.P.-Lounge und ruft Hits ab wie andere Leute Formeln. Er ist verdammt berechenbar geworden, aber was ist daran auszusetzen, solange es uns immer wieder heiß und kalt den Rücken runterläuft?