Edison Woods – Seven Principles Of Leave No Trace
Edison Woods ist eine vielseitige Künstlergruppe aus New York, die außer durch musikalische Leistungen auch mit Performance-Kunst, Installationen, Theater oder Lesungen aufgefallen ist. Auf ihrem zweiten Album fesselt die Formation mit fragilem kammermusikalischem Slow-Pop von ätherischer Schönheit, ohne ins Fahrwasser glatten, unverbindlichen Wohlklangs zu geraten. In ihrer atmosphärischen Dichte erinnert die Musik von Edison Woods dabei an Bands wie Low, die Cowboy Junkies, die Gentle Waves oder Mazzy Star. Doch das Sextett aus Brooklyn entwickelt ein eigenständiges Profil. Zur liebreizenden Stimme von Sängerin und Songschreiberin Julia Frodahl, seufzenden Geigen und Celli, sakralen Klavierakkorden und unaufdringlichen Gitarrenklängen gesellen sich exotische Klangfarben wie eine singende Säge, sphärische Geräusche- und Stimm-Samples oder flirrende Ambient-Sounds. Herausragende Songs wie „Was He A Poet“ oder „Fiction“ wirken wehmütig, aber nicht depressiv, unwirklich und geheimnisvoll, entfalten sich bedächtig, lullen den Hörer allmählich ein und versetzen ihn schließlich in einen hypnotischen Schwebezustand, den man nicht mehr missen möchte. Das macht warm ums Herz und lässt hoffen, dass das Album dem Titel zum Trotz Spuren hinterlässt und als vielleicht schönste Herbstmelancholiekollektion der Saison 2003 Einzug in die musikalischen Jahreschroniken hält.
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