Eins und eins ist eins :: Black Rebel Motorcycle Club – Take Them On, On Your Own (Virgin)

Welche war nochmal die „schwierige“ Platte? Die zweite, oder doch die dritte? Hat man ja alles schon gelesen auf diesen Seiten. Im Falle von Bands wie den Strokes, den Libertines oder Black Rebel Motorcycle Club spricht sehr viel für die zweite. Wer mit seinem Debüt dermaßen in den Neo-Rock-Himmel gelobt wird, mit dem Dreck aus der Gosse an den Stiefeln unverhofft in die Playlists aller klugen Menschen stapft, mit „Platte des Monats“-Ehrungen überschüttet wird, muss schon mit seinem zweiten Album etwas ganz Besonderes tun, um nicht ein müdes „überschätzte Band“ (nicht nur) von gelangweilten Musikkritikern um die Ohren gehauen zu bekommen. Take Them On, On Your Own ist kein Schweineriff, kein lang gezogenes Feedback schlechter als Black Rebel Motorcycle Club. Alles da: die Wah-Wahs, der flächige Achtziger-Gitarrensound, der Geist von Spacemen 3, The Jesus & Mary Chain und My Bloody Valentine, die Post-Post-Psychedelic-Space-Rock-Behandlung, die verdammten Hits („Stop“, „Ha Ha High Babe“, „Generation“), die Lederjacken. Kleiner, dreckiger Rock’n’Roll. Was halt fehlt, ist der Überraschungseffekt, mit dem B.R.M.C. Anfang 2002 in die sanft von den Strokes vorbereitete Neo-Garagenrock-Szene eingedrungen sind. Selbstplagiat? Ja, aber auch egal. Lasst B.R.M.C. ruhig noch ein bisschen rocken und Dinge faseln wie:

„I’ve put a lot of heart into this record and we want it to be taken with all seriousness.“ Wer Vertrauensfragen wie „Whatever Happened To My Rock’nRoll“ stellt, kann kein schlechter Mensch sein, es sei denn, er heißt Thomas Gottschalk. VÖ: 1.9.

>>> www.blackrebelmotorcycleclub.com