Ekseption – Ekseption ’78

Viele werden sagen, daß dieses Album, von der Gruppe Ekseption in der Besetzung der ersten Stunde eingespielt, sehr gut geeignet ist, die Reihe ihrer Erfolge früherer Jahre fortzusetzen. Am Konzept wurde nämlich kein Deut geändert. „Ekseption ’78“ ist weitgehend mit Ekseption ’68 identisch, dem Jahr des Durchbruchs mit Katchaturians „Sabre Dance“. Auch heuer gibts Griffiges aus der Klassikerkiste. Da ist etwa das Intro „Again“: J.S. Bachs „Kommt ihr Töchter helft mir klagen“ (aus der Matthäus Passion). Das Copyright der sakralen Orgelkadenzen liegt übrigens nun in der Adaption von R.v.d. Broek bei „Cheese Music“!

Händel’sche Beschwingtheit ist dem Andante aus dem Zweiten Concerto des Barockmeisters, in der nunmehr unter dem Titel „Pearl“ firmierenden Ekseption-Version, nicht mehr anzumerken, dafür sorgt Peter de Leuwes arithmetisch abzählende Trommelarbeit. Jazzig, dabei ungeheuer unkonventionell, ist sowohl van den Broeks „Thoughts“, als auch die Bearbeitung von Gershwins ,.Summertime“ auf der B-Seite. Die unverständlicherweise in „Nocturne“ umbenannte Bach-Kantate .“Wachet auf!‘ ruft uns die Stunde“ wird über einen angehängten up-beat-Teil zuschanden gebracht. Um nicht ungerecht zu sein, muß man wohl anmerken, daß „Ekseption’78“ technisch kein schlechtes, aber eben doch recht zickiges Album ist. Rick van der Linden und seine Mannen müßten es eigentlich wissen: die Zeiten des „Barock-Rocks“, oder wie immer man ihren Sound früher bezeichnete, sind eben lange vorbei. Jedes x-beliebige „Tanzorchester ohne Namen“ nimmt es inzwischen an Kreativität mit den Holländern voll auf.