Elektrotwist – La Philosophie Dans Le Boudoir
Von wegen, es gibt keine neue Jugendgruppen mehr. Uwe Möllhusen und Jörg Meyerink.die Männer hinter Elektrotwist, haben gerade eine aus der Taufe gehoben. Sie bezeichnen sich als „digitale Mods“ – und zwar ohne Scham und in aller Öffentlichkeit. Sagen soll uns das: Die beiden Osnabrücker ziehen sich adrett an, mögen Kriminalfilm- und Soft-Porno-Soundtracks aus den 6oern und benutzen Sampler. Ähnliches hat man schon vom Kultabel Crippled Dick Hot Wax offeriert bekommen, aber hier hat es Pep, phasenweise gar Swing, und groovt es vor allem – bevorzugt auf Tripoder HipHop-Basis. „Strip For Murder“ ist ein schönes Beispiel dafür. Man hört eine Jazz-Combo, in deren Spiel sich gruselige Geräusche und ein Break mit mutierten Latin-Sounds einmischen. Im Opener „Zero Trick“ zeigen die Jungs ein Faible für Rock ’n‘ Roll der 50er Jahre, ohne sich zu übernehmen. Diese Platte hat etwas Lässiges, Ungezwungenes und vom Sound her auch Unfertiges. Was überhaupt kein Fehler ist. Ein sympathisches LoFi-Lounge-Experiment für späte Stunden und Tete-a-Tete mit Dame ist doch wirklich was.
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