Ellen Shipley – Ellen Shipley

Bekanntermaßen kommt ein Gutteil der aktuellen guten Rockmusik aus den Händen und Kehlen von Frauen. Der Namen sind’s mittlerweile viele, und brandaktuell sind momentan wohl Caroline Mas und Ellen Foley. Die hier vorliegende Ellen Shipley ähnelt ihrer Namenscousine Foley in manchen Hinsichten: Bezüglich der Stimmlage, hinsichtlich der Arrangements, in Anbetracht des entfernt an Phil Spector erinnernden Sound-Stils und betreffend die Instrumentierung (z.B. zahlreiche Keybördehen, die bei Ellen S. sogar Cembalo-Charakter besitzen). Bekannte Musiker haben geholfen, Miss Shipley’s Kompositionen darzubringen: Rick Derringer, Joe Franco, Daryl Hall und John Oates (sowie manch Unbekannter).

Leider haben die Macher des Covers Ms. Shipley eine enge Ähnlichkeit zu Patti Smith verpaßt, was zu der erheblich besseren Musik der Frau Shipley kaum paßt, und dann auch noch ihren (Shipley’s) harmlosen Ausschnitt deutlich mit roter Farbe abgedeckt. Kurz, das Cover wirkt dämlich. Aber, Freunde, laßt Luch davon nicht abhalten – in „I Surrender“, „Good Thing Going“ oder „l’m Jumping Out Of My Skin“ zieht Ms. Shipley mächtig ab, die übrigen Songs halten gutem Durchschnitt jederzeit stand. Was schlicht dies bedeutet: Wer Ellen Foley, Carlene Carter oder Caroline Mas schon besitzt (und mag), sollte sich jetzt um Ellen Shipley kümmern und (wie ich) überlegen, ob er/sie sich nicht grundsätzlich auf weibliche Rockinterpreten verlegt – inzwischen lohnt es sich. (Was meinst Du mit „verlegt“?!!! gm)