Ellie Goulding – Lights
Wenn dem Berliner zärtlich zumute ist, nennt er seine Siegessäule „Goldelse“. Ob ein Ehepaar im englischen Hereford wohl daran gedacht hat, als es seinem eigenen Bauwerk einen ähnlich klingenden Namen gab? Die Fachwelt auf der Insel ist sich jedenfalls einig: Ellie Goulding wird als Britain’s Next Pop Girl demnächst reichlich Edelmetall einfahren. Ganz schön viel Vorschusslorbeeren für ein Fräulein, das sich zunächst als zarte Folksängerin versucht hatte.
Davon zeugen heute noch Bilder mit Akustikgitarre und das eine oder andere Intro in den Songs. Viel präsenter sind jetzt das Hochglanzcover mit ausgehgerechter Frisur und die elektronische Produktion von Starsmith, mit der es schnurstracks in Richtung Disco geht. Was überhaupt nichts daran ändert, dass man Goulding bedenkenlos abnicken kann. Sie soll schon mit Theophilus London und Einsiedler Burial abgehangen haben – besser beleumundete Kumpels kann man kaum finden. Ihre zwischen Björk und Cerys Matthews liegende Stimme macht schnell süchtig und hat Charakter.
Und Starsmith hat sich durchaus ein paar Tricks überlegt, die den Sound immer wieder auffrischen. Mal lässt er die Sängerin in „Guns And Horses“ rohkehlig röcheln, mal stattet er sie mit einem Klangkostüm nach Art von Kate Bush aus und mal sorgt er mit einem Drum’n’Bass-Break für Auflockerung. Je öfter man zuhört, desto mehr Details hört man und mag man dieses goldige Geschöpf.
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