Elvis Costello and the Attractions – Blood & Chocolate
Hier ist er wieder: der wertvolle Song. In endlosen durchwachten und durchbluesten Nächten unter Zuhilfenahme jahrhundertelang erprobter Versschmiedekunst zusammengebosselt, bis zum geht-nicht-mehr ausgebrütet und durch ungezählte Kritiker-Umfragen belobigt und ideologisch abgesichert, wird er hier zum abertausendsten Mal vom Meister persönlich und unnachahmlich dargebracht. „Back to the roots“ und britischer als zuletzt (KING OF AMERICA), hat sich der Meister auch nicht einen Millimeter von seinen Wurzeln entfernt.
Und so ist natürlich wieder kein „Hit“ drauf (etwas, das einen, rumms, im Sturm erobert). Eher dümpelt und schrammelt DER SONG so vorbei (am hübschesten, wenn er, von Elvis‘ Genöhle herzig untermalt, 6 Minuten 30 vor sich hin seufzt), – gediegen, nobel und in großem Geist gearbeitet eben. Jeder Atemzug ist Ewigkeit (kann auch noch in 20 Jahren verschenkt werden, das Album).
Und doch, keiner versteht wieso, wächst es einem ans Herz, wird ein liebgewordener Weggefährte. Rührend, daß es das noch gibt.
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