Verdammt lang her, dass ein simpler Hüftschwung eine Nation spalten konnte. Vor fast 50 Jahren betrat der junge Elvis die Szene, und spätestens im Sommer 1956 hatte er das prüde Amerika gegen sich aufgebracht. Der Grund ist heute kaum noch nachzuvollziehen: seine balzende, die braven US-Ringelsocken-Teens erotisierende Performance. Wer die hier versammelten frühen TV-Auftritte des King sieht, darunter etwa der Legenden umwobene aus der „Milton Berle Show“ vom 5. Juni ’56, kann sich ein amüsiertes Schmunzeln über die damaligen Moralapostel nicht verkneifen. Aber er sieht auch, warum der junge Elvis als Blaupause für alle großen Rock-Entertainer diente. Die Elvis-Trilogie THE GREAT PERFORMANCES versammelt frühe TV-Auftritte, zeigt Amateuraufnahmen – etwa backstage 1955 mit Carl Perkins, Buddy Holly und Johnny Cash – sowie Ausschnitte aus seinen Filmen und späten TV-Specials. Überdies gibt’s jede Menge Elvis-O-Töne. Ebenfalls zu sehen: die ersten Probeaufnahmen, die Paramount in Hollywood von ihrem frisch verpflichteten Jungstar machte. Insgesamt bieten die drei jeweils knapp einstündigen DVD-Teile [mit den üblichen Sound-Optionen & Fotogalerien) die bislang umfassendste Sammlung von filmischen Elvis-Dokumenten. Leider jedoch steht dem faszinierenden Originalmaterial eine mitunter bemerkenswert dämliche Kommentierung gegenüber: „Elvis war am leidenschaftlichsten, wenn er über Frieden und Brüderlichkeit sang. “ Bullshit.

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