Emily Haines

Choir Of The Mind

Last Gang/eOne/SPV (VÖ: 15.9.)

Ohne Metric deutlich besser: elektrifizierter Piano-Pop der Kanadierin.

Bei Emily Haines’ Band Metric geriet zuletzt die Statik durcheinander, die Musik klang konstruiert, der Sound zu gelackt, ihr Gesang geriet zur Pose. Sicherlich heilsam war, dass Haines zuletzt an der Rückkehr von Broken Social Scene beteiligt war, als Teil dieses Haufens darf man Latzhosen und Truckermützen tragen und erfährt trotzdem übermenschliche Liebe – so muss das sein. Mit CHOIR OF THE MIND erscheint nach zehn Jahren wieder eine Soloplatte der Kanadierin. Zwar sind Leute von Metric be­teiligt, aber organisiert wurden die Sessions ganz anders: Im Zentrum steht Haines’ Stimme, die nicht besonders kraftvoll ist, auch nicht glockenklar – aber charakterstark: Bei „Planets“ schwebt sie dahin, beim spartanischen „Strangle In Romance“ kehrt sie zurück, „Wounded“ ist dann beinahe ein Blues, und für das Titelstück zitiert Haines aus einem Gedicht des indischen Mystikers Sri Aurobindo – wer Kate Bush und Tori Amos mag, darf sich darauf freuen. Das beste Stück heißt „Fatal Gift“, wirbelt kontrolliert zu melancholischen Klavierakkorden und klingt dabei wie Broken Social Scene in Sonntagsanzügen.

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