Erst im vergangenen Jahr wurde Eminem mit seinem Debütalbum THE SLIM SHADY LP zum weißen HipHop-Wunderkind ausgerufen, und jetzt kommt er uns wie aus heiterem Himmel mit seinem zweiten Album. Das ist nicht ungewöhnlich, gilt der Mann doch als unberechenbar und ist immer für ein paar seltsame News gut. So geisterte kürzlich durch die Presse, Eminems Mutter wolle ihren Sohn verklagen. Der hatte ein paar despektierliche Äußerungen zu seiner Kindheit abgelassen, woraufhin sich die Frau Mama verunglimpft fühlte. Eminem ist kein Freund der leisen Töne, weder privat noch musikalisch. Auch auf THE MARSHALL MATHERS LP unterstreicht er, dass er gerne das Großmaul gibt. Der HipHop-Wunderknabe sieht eben nicht nur aus wie ein britischer Fußball-Hooligan, er benimmt sich auch so. Aber auch ohne große Schlagzeilen wird THE MARSHALL MATHERS LP wieder erfolgreich werden. Die Platte ist, was die zupackende Produktion von Dr. Dre und die Rhymes von Eminem angeht, eine solide Leistung geworden. Große Namen wie Snoop Dogg unter den Gästen runden das Bild ab. Eminem verfährt einfach nach dem Motto: never change a winning team, never change a winning style. Alle Beteiligten machen ihren Job gut und das wird sich auch auszahlen. Und wir bekommen ein HipHop-Album, das vollkommen in Ordnung geht.