Eminem :: The Re-Up

Auch um ihn rankten sich Rücktrittsgerüchte. Völlig aus der Luft gegriffen waren die wohl nicht, denn wer ein „Best Of‘-Album nach dem letzten Vorhang im Theater benennt, halt einen Abschied zumindest nicht für ausgeschlossen. Eminem ist aber auch ein Showmann. Man muss nicht alles so ernst nehmen, was der Meister der Überinszenierung sagt und tut. Auf dem vorliegenden Album spielt der Star aus Detroit zur Abwechslung eine andere Rolle. Die des Familienvaters, der sich um die Zöglinge seines Shady-Labels kümmert. Die eines Conferenciers, der seine eigene Bekanntheit nutzt, um den Newcomern Stat Quo, Cashis und Bobby Creekwatereine Bühne zu verschaffen. THE RE-UP war zunächst nicht als offizieller Release gedacht. Das Album sollte als Mixtape in limitierter Auflage die Runde machen und den Fans signalisieren, dass Em, 50 Cent und Obie Trice ihre Wurzeln nicht vergessen haben. Dann aber merkten sie, dass die Qualität des Materials doch eine größere Veröffentlichung rechtfertigt. Ob das wirklich so stimmt, muss an dieser Stelle nicht weiter erforscht werden. Die Entschlossenheit der Musiker ist jedoch offensichtlich. Eminem selbst war lange nicht mehr so auf Zack wie in „Jimmy Crack Com“ und „No Apologies“. Auch das restliche rappende Personal bringt sich hervorragend ein. Auf den Kerl namens Bobby Creekwater sollte man in Zukunft vielleicht besser achten, denn seine elegant klingende Stimme macht sichinder70s-Funk-DrumnBass-Nummer „There It Is“ schon einmal sehr gut. Am Ende drängt sich eine Frage auf: Sollten vielleicht nicht alle müden Superstars des HipHop ein Mixtape aufnehmen? THE RE-UP zeigt, dass hinter dem Minimalansatz durchaus ein Rezept für die künstlerische Renaissance stecken kann. >>>

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