Emmy The Great

Second Love

Bella Union/[PIAS] Coop/Rough Trade

Fünf Jahre Pause verändern eine Menge: Emmy The Great bricht auf ihrem dritten Album aus der Lehre des Folk-Songwritings aus und inszeniert flirrende Popmusik.

Ortswechsel, Stimmungswechsel, Wechsel der Produktionsmittel: Die neuen Songs von Emma-Lee Moss, in Hongkong gebürtige Tochter einer Chinesin und eines Briten, sind ganz offensichtlich von Veränderungen geprägt. Schon der Opener „Swimming Pool“ verdeut­licht das: Synthies blubbern, Perkussion klingt wie Bauchklatscher, während Emmy über die Sonne und die Bräunungsstreifen der Rich Kids singt, vom anderen Rand des Beckens fügt Tom Flemming von den Wild Beasts zarte Background-Vocals hinzu.

Ein angenehmer Einstand, der viel über die Platte aussagt. Denn die wird im weiteren Verlauf zwar konkreter, bleibt aber musikalisch wie inhaltlich eher am Bild, am Schnappschuss als an dessen eventueller Entstehungsgeschichte interessiert. Aus Storytelling wird also smart geschichtete Assoziations-Jongliererei. Aus analog grundierter Musik wird Pop, der sich alle Möglichkeiten offen hält und eher an Haim („Less Than Three“), Chairlift oder an die hier auch gastierende Beth Jeans Houghton aka Du Blonde erinnert.

Wer befürchtet, dass erwähnte Wechsel etwas an den Kompetenzen der Britin verändert hätten, sei beruhigt: Für Songs wie „Never Go Home“ würden viele andere Künstler ihre Seele verkaufen.

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