Energy Orchard – Belfast

U2 oder Pogues – junge irische Kapellen haben die Wahl, in welche der beiden großen Schubladen sie kriechen wollen. Die Musiker von Energy Orchard wissen um die Gefahren und umschiffen die Riffe Bono und McGowan mit konditionsstarker Stilvielfalt, die ihr Debüt-Album zu einem erfreulich schwer faßbaren, zwischen folkig und Hardrock torkelnden, erfrischenden Traumtrip in die Tiefen und Untiefen der irischen Rock-Seele macht. Zwar können sich Songschreiber Joby Fox und seine „energetischen Obstgärtner“ hier und da vertraut klingende Hymnen nicht ganz verkneifen, doch Sänger Bap Kennedy erinnert erfreulicherweise mehr an Feargal Sharkey als an Sono. Und je genauer man hinhört, umso mehr entdeckt man deutliche Spuren einer fast verschütteten Rhythm & Blues-Trodition aus Belfast, die mit den Namen Von Morrison und Them verknüpft war.