Eric Clapton :: Behind The Sun
Frida, Philip Bailey und nun Eric Clapton – Phil Collins spannt produktionstechnisch ein weites stilistisches Spektrum ab. Doch bei allen Studio-Produktionen meisterte der Genesis-Trommler einen sauberen Job: Der Sound stimmt bei jeder Platte, auch wenn man über die Inhalte geteilter Meinung sein kann.
Für Slowhand ließ sich Collins gar einige besondere Tricks einfallen. So erscheint es für den alten Traditionalisten Clapton zunächst ungewöhnlich, wenn bei einem Song wie „Tangled in Love“ der flotte Shuffle-Groove von einem Sequenzer getrieben wird. Überhaupt Synthis – es gibt keinen Song, bei dem die Kunstmaschine nicht in irgendeiner Form zu Worte kommt.
Einen weitaus erstaunlicheren Job leistete Collins jedoch bei der Gesangs-Produktion. Hatte man Clapton bis heute als einen mehr zurückhaltenden Vokalisten im Ohr, so mausert er sich auf BEHIND THE SUN streckenweise zum echten Shouter. Sehr rauchig wirkt seine Stimme, die deutliche Alkoholika-Spuren trägt. Doch das Feeling stimmt in dieser Hinsicht mehr denn je.
Drei Songs produzierte übrigens das Team Ted Templeman/Lenny Waronker, das nicht ganz den Ideen-Standard von Phil Collins halten kann.
Als instrumentale Mitstreiter holte sich E.C. natürlich nur die erste Wahl ins sonnenbestrahlte „Air Studio“ von Montserrat: Donald „Duck“ Dünn (bs), Jamie Oldaker (dr), Ray Cooper (perc), Lenny Castro (cong), Steve Lukather (g), Jeff Porcaro (dr), Lindsey Bukingham (g) und Nathan East (bs). Alle leisteten einen guten Job, doch leider konnten auch sie das überwiegend mittelmäßige Songmaterial nicht auf höheres Niveau heben.
So bleibt die neue Clapton trotz erstaunlicher Produktion nur gute Mittelklasse.
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