Eskmo :: Eskmo

Ninja Tune/Rough Trade

Ein verschachteltes, eigenwilliges Werk zwischen Dubstep, Future Garage und R’n’B

Kaum eine andere Szene liefert im Moment so spannende Platten ab wie die in alle Richtungen ausufernde Elektronik-Szene der USA. Nachdem Lorn dieses Jahr mit dem herausragenden Album Nothing Else auf dem Brainfeeder-Label schon Maßstäbe gesetzt hat, legt nun mit Brendan Angelides alias Eskmo ein weiterer Protagonist dieser Szene sein Debütalbum vor. Als klassischen Debütanten kann man den Musiker und Produzenten aus Connecticut, der in San Francisco lebt, allerdings nicht gerade bezeichnen. Bereits seit 1999 ist Eskmo aktiv, hat auch schon diverse Tracks und Remixes auf Labels wie Planet Mu und Warp veröffentlicht sowie zwei Singles („Hypercolor“, „Angus Dei“) auf seinem eigenen Imprint Ancestor. Von seiner Zusammenarbeit mit Amon Tobin als Eskamon und mit Flying Lotus ganz zu schweigen. Auf Eskmo bedient sich der Musiker einer unverwechselbaren Klangsprache, zusammengesetzt aus fein zerstückelten Samples, meist wunderbar frei und ungezwungen dahinschwebenden Rhythmen und einfühlsamen Gesangsharmonien. Entstanden sind die 13 Tracks über einen Zeitraum von sechs Monaten. In dieser Zeit musste sich Eskmo mit schwerwiegenden persönlichen Problemen herumschlagen. Das ist sicherlich mit ein Grund dafür, weshalb manche Stücke (der Opener „Cloudlight“) auf dem Album eine faszinierende Schwermut und Düsternis auszeichnet. Damit entgeht Eskmo zugleich der Beliebigkeit. Um die räumlich-vertrackte Komplexität dieser Songs zu erkunden, braucht man viel Zeit und Geduld. Dann allerdings besteht anhaltende Suchtgefahr.

www.eskmo.com