Fa Fa Fa Fa Fa – The Adventures Of Talking Heads In The 20th Century
Talking Heads‚ kühle Intelligenz war einst ein ähnlicher Schock für den Status-Quo-Pop wie die fulminante Weiblichkeit von Patti Smith oder die Cartoons der Ramones. Aus heutiger Sicht I wirkt es geradezu absurd, dass die Band vom gleichen „Svengali“ gefördert werden konnte wie Madonna, Sire Records-Boss Seymour Stein nämlich. Die Geschichte der Talking Heads ist auch die Geschichte der amerikanischen Kunstszene der 70er und 80er Jahre. So wollte der zutiefst schräge Student David Byrne die Züricher Dadaisten in seine Umgebung übersetzen. Tina Weymouth andererseits erschien zum Studentenmeeting grün bemalt, ansonsten nackt. David Bowman beschreibt die Entwicklung von der zickigen Studentenbande zur zickigen Truppe von Weltstars mit einer zickig-kritischen Passion. Wenn Tina Weymouth einmal mehr Gift und Galle speit ob der Tatsache, dass David Byrne ihre Band „gekidnappt“ habe, kann er darüber gut schmunzeln. Auch unschöne Warzen werden beleuchtet, zum Beispiel die schäbige Behandlung, die Gitarrist Adrian Belew von Weymouth erfuhr. Rundum also ein gehobenes (Musik-) Zeitportrait, das sich für saftigen Klatsch keineswegs zu schade ist.
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