Fairport Convention – Live at the L.A. Troubadour

Das englische Island-Label überrascht mit Live-Aufnahmen von Fairport Convention, die etwa sechs Jahre aus Eis lagen. „Live At The L.A. Troubadour“ ist jedoch ein hörenswerter Konzertmitschnitt von teilweise zuvor unbekannten Stücken der Gruppe. In der Besetzung Simon Nicol, Richard Thomson (git, vocals), Dave Pegg (bg), Dave Swarbrick (fiddle) und Dave Mattack (drums) beweist die Band, daß sie auch ohne Sängerin Sandy Denny und Amateur-Mystiker Ashley S. Hutchings(beide hatten die Gruppe kurz zuvor, 1969, verlassen) zurechtkommt. Eine Konzeptänderung war damals von Nöten und ist bei diesem Album deutlich spürbar: Bei schnelleren Stücken wie „Toss The Feathers“ und „Matty Groves“ hört man rockige Gitarrenarbeit und offensive Drums. Der Gesang klappt auch ohne Sandy ganz gut, aber es ist eher die instrumentale Dynamik von Kompositionen wie „Sloth“ oder „Bank Of The Sweet Primroses“, die den Verlust der Sängerin ausgleichen. „Poor Will And The Jolly Hangman“ eine Folk-Ballade im typisch altenglischen Stil, und der nostalgischsatirische „Yellow Bird“ runden das Album ab. Schade, daß „Live At The L.A. Troubadour“ nur noch eine akustische Erinnerung ist, denn die Besetzung änderte sich bei Fairport Convention bekanntlich alle paar Monate, und die Qualität ließ deutlich nach.