Die Institution des britischen Folkrocks feiert mittlerweile bereits ihr 25jöhriges Jubiläum. Eine lange Zeit, um dabei nicht in sentimentalnostalgischem Traditionolismus steckenzubleiben, sondern den eigenen Stil erfrischend zeitgemäß zu halten. Das Rezept: Fairport Convention bringen eben nicht jene längst abgenudelten Irish-Folk-Standards an, die diverse neuzeitliche Popbonds so gern als Beweis ihrer Bodenständigkeit im Übermaß strapazieren. Im ehrwürdigen Rahmen der,Birmingham TownholT zelebrieren sie ein unspektakulöres Programm, streuen im stets richtigen Moment ein paar feine Instrumentals zwischen ihre Songs und lassen den Charme ihrer Charakterköpfe spielen.

Der Sound ist exzellent, die Bildqualität ebenso. Auf atemberaubende optische Gimmicks verzichtete die Folkrock-Legende allerdings vollständig, weil sie zu einer solch erwachsenen Angelegenheil auch kaum passen würde. Mit Abstand witzigster und reizvollster Moment des soliden Sehvergnügens: Bette Middlers Hit „From A Distance“, präsentiert in einer folkloristischen Health-Flood-Version — dagegen schmeckt Bette’s Original wie ein fader Whopper, Diese sechzig Minuten echt britischer Musik laugen nicht schlecht als Argument für ein Europa der Regionen …