Fairport Convention – The Bonny Bunch Of Roses
Von der Ur-Besetzung der seit 1966 bestehenden Folk-Formation Fairport Convention ist bei dem aktuellen Line-up (Bruce Rowland, Dave Swarbrick, Dave Pegg und Simon Nicol) kein Mitglied mehr dabei. Hingegen hat sich die Gruppe mit den teils romantischen, teils patriotischen Liedern dieser LP ihren Wurzeln, den Traditionais der „workingclass“, den ländlichen , jigs“ und den „shanties“ der Seefahrernation wieder stark angenähert. Diesmal allerdings unter Verzicht auf die früher stilprägende Frauenstimme. Dafür zeichnen sich „Jams O’DonnelTs Jig“, „Royal Selection No. 13“ oder das von Ralph McTell komponierte „Run Johnny Run“ durch ungewöhnlich lockere Arrangements aus, die den teils recht schwerblütigen Balladen viel von ihrer musealen Strenge nehmen.
Eine Ausnahme bildet das Titelstück der Platte. Wie auch das Coverphoto verdeutlicht, handelt es sich hier um eine rührselige Geschichte aus den Tagen der napoleonischen Kriege. Endlos (über 12 Minuten) zieht sich das zudem im schwerfälligen Tempo des altenglischen „lay“ („getragenes Lied“) arrangierte Stück über eine halbe Plattenseite hin. Ansonsten gibt es kaum etwas zu bekritteln. Durch makellosen Satzgesang und ausgefeilte Instrumentierung fallen „The Eysham Poacher“ (eine Geschichte vom bösen Wilddieb) und „Adieu, Adieu“ auf.