Fatboy Slim

Die zweite Brighton Beach-Party Mitte Juli sprengte alle Dimensionen: Köpfe, nichts als Köpfe, wo gestern noch Sandkörner waren! 250.000 Menschen freuten sich über den kostenlosen Eintritt und sprengten die Organisation. Auf der Schattenseite standen am Ende zwei Todesopfer und zahlreiche Verletzte; Norman Cook versicherte, dass es eine dritte Party nur unter angemessenen Sicherheitsvorkehrungen geben könne – das heißt: Der kostenfreie Spaß hat dann wohl ein Ende. Wie schaut es aber mit der, räusper, künstlerischen Bilanz der BIG BEACH BOUTIQUE II aus? Das DJ-Set des Fatboys war (nach jenem seines Supports, des Skint-Label-Chefs Midfield General, der hier mit einem Track vertreten ist) etwas weniger platt und funktional verlegt als beim auf LIVE ON BRIGHTON BEACH dokumentierten Debüt. Obligatorisch die eingeschobenen Intros und Ouvertüren, die Cookschen Wechselbäder zwischen drallen Big/House-Beats und in die Stille die Küste hinaufgeplärrten Vocalsamples. Und doch herrschten diesmal auch mehr Mut, Dub und einzelne sexy Brüche, wo es doch nur galt, die Masse wogend zu machen. So funktioniert der Rave über weite Strecken auch auf der Konserve. Sogar die Rausschmeißer-Durchsage wird mitgeliefert: Jetzt aber runter vom Strand – und zwar „safely“! Und: „Please go with the flow of the crowd!“ Das setzt der Fatboy dann auch noch auf eine Endlosschleife. Und man sieht ihn dabei breit grinsen, den Hohepriester.

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