Frank Black And The Catholics – Black Letter// Days Devil’s Workshop

Alt werden ist nach wie vor das einzige Mittel, um lange zu leben. Das ist ebenso unstrittig wie die Erkenntnis, dass älter werden alles andere als einfach ist. Schon gar nicht in der Musikbranche und für einen, der zwar erst

37 ist, ebendort aber schon allerhand erlebt hat: Frank Black. Die Liste seiner Verdienste – Pixies, Pixies, aber auch Pixies und deren Spätfolgen – Nirvana, Grunge, Mädchen-Grunge – füllt locker eine Rolle Faxpapier, ist aber nichtsdestrotz eben auch der Schnee von gestern, auf dem Frank Black seit nunmehr fast zehn Jahren, wahlweise solo oder mit den Catholics, zielsicher abwärts fährt. Vorläufiger Tiefpunkt: das doof, dumpf und dämlich rockende DOG IN THE SAND aus dem vergangenen Jahr. Weil der ehemalige Pixies-Chef aber dem eigenen kreativen Burn-out-Syndrom zum Trotz immer noch ein hyperaktives und extrem produktives Kerlchen ist, kommt er uns nun gleich mit zwei neuen Alben auf einmal: DEVIL’S WORKSHOP und BLACK LETTER DAYS, alles in allem 29 Songs. Von denen hätten es, und das schleckt keine Geiß weg, mindestens elf besser nicht auf einen Tonträger geschafft – eben genauso viele, wie auf DEVIL’S WORKSHOP (2,5) drauf sind. „Out Of State“ besticht mit Gitarrensoli, für die sich Frank Black früher selbst geteert und gefedert hätte. „His Kingly Cave“ eignet sich in seiner schunkelseligen Schlichtheit auch prima als Verspaßungsportion für griechische Touristendampfer. Der Rest: och ja. Kann sein, muss aber nicht zwingend. Vom Fumm und Feuer einstiger Glanzzeiten und von der surrealen Kraft der Pixies keine Gitarrenspur. Ungleich spannender, weil kontrastiver in den Stilen und erst gar nicht mit dem ausschließlichen Anspruch jengelnder Gitarren gestartet, ist Album Nummer 2, BLACK LETTER DAYS (4), geraten. Frank Black mit Steel Guitar. Countryrockend, verandasitzend und – in „Cold Heart Of Stone“ – den dereinst entlaufenen Hund besingend. „End Of Mile“ ist – songorientiert, countyesk, rockend – Ween’schen Spinnereien nicht unähnlich, und „1826“ besticht durch schön verfusselte Rhythmen und Blacks störrischen Gesang. Wer also am Ende frohgemut und glücklich sein will, höre zuerst DEVIL’S WORKSHOP weg und widme sich dann BLACK LETTER DAYS. Die ersten Pflaumen sind schließlich immer ein bisschen madig.

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