Frank Popp Ensemble – Touch And Go

Diese nichts mehr vergessende Popkultur, die vorne viel mehr addiert als hinten zu subtrahieren, dieser mächtige Klumpen aus Stilen und Substilen, in der seit ein paar Jahren jeder solange in seiner musikalischen Nische bleiben darf, wie er bleiben will, hat auch eine gute Seite: Es bleibt nicht nur der Mist, sondern auch das Gute, selbst wenn dem Guten der Zeitgeist in eher ungünstigen Momenten als mächtiger Gegenwind ins Gesicht weht. Man könnte das Frank Popp Ensemble als One-Hit-Wonder bezeichnen. Wir erinnern uns an „Hip Teens „Don’t Wear Blue Jeans)“, den „Partykracher“, der irgendwo ganz hinten in einem der DJ-Koffer stecken muß. Man könnte dem Frank Popp Ensemble aber auch unrecht tun, wenn man es als One-Hit-Wonder bezeichnet, weil Ride On von 2001, das Album, auf dem der Partykracher enthalten ist, ein paar mehr Hits enthielt und darüberhinaus in seiner gepflegten 60er Jahre Fluffigkeit aus Northern Soul und R’n’B und Pop-Pop, die sich vom Coverartwork bis in den letzten Winkel des letzten Songs zog, eine Corporate Identity besaß, die schon irgendwie „Sinn machte“. Jahre später kommt das Frank Popp Ensemble mit dem zweiten Album Touch And Go. Und das will uns der namentlich nicht bekannte -Schreiber des Presseinfos weismachen, sei eine Weiterentwicklung, die mehr in Richtung Indie-Rock und Garage-Soul und so gehe. Nehmen wir’s ihm nicht übel, Weiterentwicklungen zu annoncieren, das ist sein Job, halten wir’s lieber mit Kollege Lindemann, der gerade hereingekommen ist und ein paar Töne des Albums aufgeschnappt hat:.,,4/1, die altbewährte Formel“. Genau, Touch And Go setzt auf die altbewährte Formel: 60er Jahre-Soundtrack-Musik, France-Gall-Gesang, Psychedelic-Pop, Northern Soul. Beat und Jazzy Listening für die eher Proseccoorientierten Momente im Leben. VÖ-.29.8.

www.frankpopp.com