Frankie Miller – Double Trouble
Der röhrende Edelschotte mit den Mausezähnen und dem Stülphut hat einmal mehr hingelangt, wie gewohnt robust und vital. Und wie gewohnt ohne Zugeständnisse an ein breiteres Publikum oder gar Hitparadenkriterien. Will sagen, es wäre sicher keine Schwierigkeit für den Songschreiber Frankie Miller, sich selbst ein Stück zu schustern, das mühelos für größere Bekanntheit sorgen würde, oder gleich ein ganzes Album in dieser Richtung. Aber Frankie-Boy der Jüngere hat schlicht eine LP produziert, die wie ihre Vorgänger zum einen vorzüglich ist und zum anderen mal wieder die meisten Fans zu der Aussage: „Der singt fantastisch“ und zum anschließenden Kauf einer Rod Stewart-LP verleiten wird.
Gerade aber die fehlende Gelacktheit und die nur bei näherem Hinhören bemerkbaren Details machen Frankie Miller so interessant – und zugleich so leicht übersehbar/überhörbar. Im Autoradio oder als Hintergrund zur Fete kommt Frankie nicht recht durch, da muß man Rod Stewart’s „Hot Legs“ oder so auflegen – wegen des geringeren Tiefgangs und der größeren Konsumierbarkeit. Aber vielleicht gewinnt „Double Trouble“ wenigstens der kleinen Frankie Miller-Gemeinde ein paar neue Mitglieder. Und die dürfen sich dann an zehn bierseligen, urigen Songs, darunter dem Klassiker „Stubborn Kind Of Fellow“, erfreuen, an Frankie’s bodenständiger Stimme und feinen Instrumentalbeiträgen von u.a. Chris Mercer (sax), Procol Harum’s B.J. Wilson (dr) oder dem Ex-Ace-Organisten Paul Carrack. Man sollte viel mehr Guiness im Haus haben, is es nich‘ so?
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