Froon – Froon
FROON markiert die Rückkehr der Spliffer Heil, Praeker und Potschka mit ihrem neuen englischen Sänger Lyndon Connah ins (so die offensichtliche Absicht) internationale Plattengeschäft. Und gäbe es in Deutschland nicht schon The Other Ones – bezeichnenderweise mit Bx-Spliff Radio Show-Mann Alf Klimaxt Froon stände zumindest hierzulande mit ihremn kosmopolitischen Konzept konkurrenzlos da. FROON ist ein von richtigen Musikern erarbeitetes Album. Wenn man auch deutlich hörbar mit dieser (Pop-)Platte Geld verdienen will/muß, so ist sie zwar kommerziell, aber nie anbiedernd trendgerecht. Dafür stecken zu viele Überraschungsmomente in Instrumentierung und Arrangements. Stromlinienförmig denken sie eben nicht, die Herren Wahl-Berliner. Eher mal um die Ecke. Zwischen sattem Gitarrenhandwerk und diesmal nicht übertriebenen Keyboard-Demonstrationen bewegt sich die Froon-Musik irgendwo zwischen englischen und amerikanischen Wurzeln. Assoziationen wie Godley & Creme und Zappa sind erlaubt; die Tubes sind auch noch nicht vergessen. Aktualisiert wird das Spektrum durch weißen Soul und Funk. Connahs „Missing Pieces“ ist vielleicht die eingängigste Nummer, Mittereggers Ballade „Black And White And Blue“ der sicherlich schönste, weil wärmste Titel auf der LP. Aus dem Rahmen fällt die erste Single-Auskopplung „Bobby Mugabe“, Froons Anti-Apartheid-Statement, Disco im Stile von Paul Hardcastles Vietnam-Polit-Collage „19“. Ein Manko gibt’s natürlich auch, und man kennt es bereits aus Spliff-Tagen: So brillant oft die individuellen Einzelleistungen, so wenig zusammenhängend und organisch das gesamte Album.
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