Gavin Rossdale – Wanderlust

Wer sich im Booklet bei seinen Anwälten, Ärzten und Tenniscrack Roger Federer bedankt, sorgt für Verwunderung. Und wer sich auf alte Hasen wie Bob Rock, Linda Perry, Marti Frederikson und Eurythmic Dave Stewart verlässt, sowieso. Werden Gastauftritt seiner Gattin im Opener „Can’t Stop The World“ nicht erwähnt, erst recht. Schließlich sind das alles Faktoren, die von Unsicherheit, Orientierungslosigkeit und Minderwertigkeitskomplexen gegenüber seiner besseren Hälfte zeugen – in deren Schatten der40-Jährige abgetaucht ist. Kein Wunder nach dem schwachen Bush-Album golden State und dem fatalen Institute-Projekt, das sich schon wenige Wochen nach Veröffentlichung der einzigen CD trennte-weil das Label die Reißleine zog. Trotzdem ist Gavin Rossdale bei der Company geblieben, hat sich zwei Jahre mit seinem A&R-Manager gestritten und zwischenzeitlich versucht, Bush zu reformieren und mit Pharrell Williams coole Tracks zu basteln. Nur, um dann auf Nummer sicher zu gehen. Mit 13 Stücken, die größtenteils in sphärischem Elektro-Rock schwelgen und an das ’99er Bush-Epos the science of things erinnern, gleichzeitig aber auch auf das Bombastische und Pathetische von Coldplay und Keane setzen. Womit Rossdale auf massives Airplay hoffen darf. Wirklich eigenständig ist das nicht. Was sich auch an den wenigen aggressiven Songs wie „This Is Happiness“ festmachen lässt. Da wärmt erden brachialen Gitarren-Sound von Institute auf-und kann auch textlich keine neuen Akzente setzen. Schließlich sucht Rossdale nach dem Sinn des Lebens, hinterfragt seinen Jetset-Lifestyle und preist die Vorzüge der Liebe.

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