George FitzGerald

All That Must Be

Domino/GoodToGo

Die treibend betörende Großstadt-Electronica des Briten macht Bock auf Einsamkeit – und schließt Clubbing trotzdem nicht aus.

Im Prinzip können elektronische Alben am Laptop ganz unkompliziert überall auf der Welt entstehen und somit völlig bezugslos durch Raum und Zeit flirren – ohne den winzigsten Anknüpfungspunkt zum Real Life. Entscheidet sich ein Produzent aber bewusst für ein spezifisches Studio und integriert sogar „echte“ Instrumente in seine Arbeit, heißt das was. Zum Beispiel, dass ihm die Welt in seinen Tracks eben doch nicht ganz schnuppe ist. George FitzGerald geht es so. Der Mann hat für sein zweites Album ALL THAT MUST BE seine Wahlheimat Berlin verlassen und ist zurück nach Hause gegangen, in den Londoner Süden.

Wie es dort klingt, verrät schon „Two Moons Under“: Im Opener rauscht knapp 20 Sekunden lang britischer Straßenlärm, aufgenommen unmittelbar vor FitzGeralds Studio in Bermondsey. Heimisches Treiben. Vertraut und doch so austauschbar. Großstadtleben ist, wenn Anonymität plötzlich wohlig warm wird und im nächsten Moment zu kühler Melancholie erstarrt. Das klimpert mal verspielt naiv und erinnert ein wenig an Gold Panda („Outgrown“), mal schwebt es mit theatralisch in Szene gesetzten Vocals wie sonst nur bei Moderat („Half-Light“). Am Ende bleibt einzig die Tanzbarkeit.

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