German Connection – Gefühlsecht

Ein schwieriger Fall: Wenn man selber nicht ganz unschuldig daran ist, dass die frohe Botschaft, der deutsche Pop sei ja jetzt wieder da, in die Welt getragen wurde, und dann an einer Compilation herummäkelt, die irgendwie genau dasselbe will. Frohe Botschaften in die Welt tragen. Aber schön der Reihe nach. Eine Zusammenstellung mit neuem deutschem Pop german connection zu nennen, ist stupid. Somehow. Und gefühlsecht sind vielleicht Kondome (von Fromms], aber keine Songs. Geschmacksache ist dagegen, ob man, ähem, Wir sind Helden („Müssen nur wollen“), Virginia Jetzt! („Mein sein“), Tele („Now Now Now“l oder Erdmöbel („In den Schuhen von Audrey Hepburn“) für toll, Rosenstolz („Sternraketen“) auf einmal für gar nicht so schlecht und Der Junge mit der Gitarre („Meer Sehn [Babacobb Remix]“) und 2raumwohnung („Freie Liebe [Ingas Version]“) weiterhin für unerträglich hält. Genauso wie eine geballte Ansammlung von Jungen und Mädchen mit Gitarren oder Synthesizern mit wirklich sehr ärgerlichen Texten (Berend, Michael von der Heide, Space Kelly, Michel van Dyke). Aber Hildegard Knef im schlechten Remix, Kim Fisher (!) und der als „Retro-Hit-Tipp““ getarnte Manfred Krug haben hier überhaupt nichts zu suchen. Und einen Spruch wie „Deutschtand ist erwacht… und hier sind alle Ausgeschlafenen drauf“ möchte man auch nicht als Reklame-Sticker auf einer CD lesen müssen. VÖ: 22.10.