Gothic Tropic

Fast Or Feast

Old Flame/H‘Art (VÖ: 19.5.)

Ob Debbie Harry neidisch oder stolz ist? In den besten Momenten des zackigen Indie-Powerpop-Debüts von Cecilia Della Peruti sicher beides.

Man ahnt, was Cecilia Della Peruti, in Los Angeles lebende Sängerin und Gitarristin, mit ihrem Künstlernamen vermitteln wollte: Hallo Welt, ich bin eine singende Antithese! Gothic Tropic, das klingt nach Siouxsie Sioux im Calypsoschritt. Dabei drängt sich eine andere Referenz auf: „Stronger“, der Opener ihres neuen Albums FAST OR FEAST, ist ein zackiger New-Wave-Hit, der Debbie Harry wahlweise stolz oder neidisch stimmen dürfte. Und überhaupt: Die Lederjacke sitzt tadellos bei Della Peruti, ob mit Schulterpolstern oder ohne.

Den Sound der aktuellen R’n’B-Koryphäen im Ohr, lässt sie ihr Debüt zwischen tightem Indie und schillerndem Retro-Pop oszillieren – verirrt sich dabei aber nie in die dunklen Abgründe des Spätsiebziger-Revivals. Gitarren und Synthesizer sind auf Optimismus programmiert. Della Perutis Vorliebe für Schwarzmaler wie Bauhaus hört man ihrem Powerpop auf FAST OR FEAST nicht an. Dafür entpuppt sie sich als clevere, hinterhältige Songschreiberin, wenn sie etwa im schwelgerischen Refrain von „Feed You To The Sharks“ darüber sinniert, einen offenbar arg verhassten Menschen an die Haie zu verfüttern. Eine blitzsaubere Platte. Und über den bescheuerten Künstlernamen kommen wir auch noch weg.

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