Gotthard – Human Zoo
Mit dem ’97er-Unplugged-Album Defrosted hatten sich die hardrockenden Eidgenossen in die Softballer-Liga verabschiedet. Höhepunkt dieser Entwicklung war der Bes Of Ballads-Schlafzimmersampler von 2001. Dazu kam ein Klamottendeal mit Versace nein, all das hatte mit Rock’n’Roll nicht mehr viel zu tun. Doch das Quintett führt sich endlich nicht länger selbst ad absurdum: Auf Human Zoo, Gotthards siebter LP, dürfen die Gitarren von AC/DC– und Van Halen-Freund Leo Leoni und Kollege Mandy Meyer über weite Strecken endlich wieder ganz ordentlich drücken. Angesichts dieser erfreulichen Tendenzen ist die Frage, ob’s am neuen Producer Marc Tanner (u.a. The Calling) lag oder schlicht am Willen der Band, nach Jahren der Selbstkastration wieder so etwas wie Rockpop mit Eiern machen zu wollen, eher zweitrangiger Natur. Bezeichnend auch, dass nicht die todsichere Pianoballade „Have A Little Faith“ als erste Single ausgekoppelt wurde, sondern mit „What I Like“ ein energischer Midtempo-Track. der auch in Sachen Instrumentierung symbolisch für die sich Experimenten nicht verschließenden neuen Gotthard stehen könnte. Die erreichen mit Human Zoo zwar beileibe nicht frühere Härtegrade, aber das war ja auch nicht zu erwarten. www.qotthard.com
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