Grace Jones :: Private Life: The Compass Point Sessions

Grace Jones ist wohl eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten des Showbiz. Vor 50 Jahren als Grace Mendoza in Spanishtown, Jamaika, geboren, erkannte die tiefbraune, wohlgeformte Schönheit schon früh ihre künstlerischen Ambitionen. Als prominentes, exotisches Jet-Set-Babe im Dunstkreis der New Yorker In-Disco Studio 54 lieferte sie für Polydor einige dünnblütige Disco-Singles. Ihre androgyne Attitüde machte schließlich das US-Department von Island Records aufmerksam. Allerdings setzten ihre ersten drei Alben (PORTFOLIO, FAME, MUSE) dort an, wo sie schon mit den Maxis gescheitert war – barock aufgestylte Clubhymnen mit niederige Halbwertszeit. Auf Betreiben von Island-Chef Chris Blackwell änderte Grace Jones schließlich ihren Stil in klinisch kalten Euro-NewWave in Verbindung mit jamaikanischem Dub-Reggae. Das Konzept funktionierte auf Anhieb mit der Neon-Ästhetik von WARM LEATHERETTE. Plötzlich galt die exotische Discomaus als megatrendy. Grace gratwanderte auch auf dem folgenden Longplayer NIGHTCLUBBING zwischen clubkompatiblem Stil-Crossover und tiefschürfendem Neorealismus. Im Mittelpunkt der Jones-Werkschau PRIVATE LIFE:THE COMPASS POINT SESSIONS stehen 26 geniale Kleinode jeder Kreativphase. Außer den bekannten LP-Tracks finden sich auf dem 2-CD-Set zahlreiche rare 12-lnch-Versionen (Jacques Higelins „Pars“, Joy Divisions „She’s Lost Control“, Stings „Demolition Man“), aber auch zwei bis dato unveröffentlichte Stücke: „Man Around The House“ sowie die wohl ungewöhnlichste Coverversion, die Grace Jones je aufgenommen hat, Johnny Cashs „Ring Of Fire“.