Gram Parsons

GP + Grievous Angel

Im Gegensatz zu Gene Clark, dessen Rolle als Gründervater des amerikanischen Folk Rock nach wie vor eher unterbewertet wird, ist Gram Parsons schon bald nach seinem kurzen und unsteten Leben zur alle überragenden Kultfigur des Country Rock erklärt worden. Nichts in seinem schmalen Platten-Vermächtnis deutet auf seinen radikal selbstzerstörerischen Lebenswandel hin. Es wurde trotzdem der Stoff, um den sich Legenden ranken. Was immer er in den wenigen Jahren seiner Plattenkarriere aufnahm, liegt inzwischen praktisch komplett auch auf CD vor – einschließlich der beiden Solo-LPs und jener Outtakes, die nachträglich auf dem Album SLEEPLESS NIGHTS zusammen mit neun Songs der Flying Burrito Brothers veröffentlicht worden waren. Liest man die schon fast ehrfürchtigen Liner Notes, die für die GP + GRIEVOUS ANGEL-CD geschrieben wurden, dann könnte man meinen, dieser an seiner Drogensucht zugrunde gegangene Mann sei der Testamentsvollstrecker des großen Hank Williams sr. gewesen. Dabei hat er nach THE GILDED PALACE OF SIN nurmehr einen wirklichen Album-Klassiker aufgenommen, nämlich das GRIEVOUS ANGEL-Testament kurz vor seinem Tod. 4 bis 6 (Musik) 5 (Überspielung)