Greedy Fingers – Shady Fingers

Die HipHop-Dekonstruktivisten um DJ Grazzhoppa aus Belgien und Greedy Boy aus England verblüffen auf ihrem ersten Album mit einer eindringlichen Mixtur aus düsteren Reimen, auf das Wesentliche reduzierten Beats und schrägen Grooves. Ihr Gegenentwurf zum Rap-Mainstream ist alles andere als leicht zugänglich. Läßt man sich aber auf das Spiel ein, wird man mit 15 außergewöhnlichen Songs belohnt, die Langzeitwirkung entfalten. Unterstützt von zahlreichen U.S.-MC’s wie Cage, Necro, Fabrizio und M.F. Doom taucht das Duo in Tracks wie „Daydreams“ und „Wise Ass“ tief unter die glatt polierte Oberfläche vieler HipHop-Produktionen. Dort angekommen, erforschen die Greedy Fingers mit einer bewundernswerten Ausdauer alle Untiefen und Abzweigungen. So treffen in Stücken wie „Brutal Styles“ Jazz-Harmonien auf fies verlangsamte Breakbeats oder im freien Raum umherfliegende elektronische Sound-Partikel. HipHop für ein neues Zeitalter, in dem Inhalte und Experimente den Vorzug vor der kommerziellen Verwertbarkeit erhalten.