Gregor Hilden/Hans D. Riesop – Compared To What…?
Eigentlich eine blöde Frage, die da im Titel gestellt wird, denn die Vergleiche bei diesem unauffälligen, aber feinen Werk liegen auf der Hand: An allen Ecken und Enden schlägt die hohe Schule des amerikanischen Rhythm’n’Blues und Soulrock der 6oer/7Oer Jahre durch. Mal mit Gewicht auf der funky Seite (‚Body And Fender Man‘, ‚I Feel Alright‘), mal eher verhalten und barbluesig (‚I Wonder Why‘) schlendern die beiden altgedienten Kneipenmucker aus Münster durch ihr mit Coverversionen aufgemotztes Repertoire. Beinharte Traditionalisten, die sie sind, scheuen sie dabei weder den Einsatz eines altmodischen Fender Rhodes-Pianos noch den ausgiebigen Gebrauch vermeintlich längst ausgelatschter Bluesstrukturen. Das Schöne an der Provinz ist schließlich, daß man dort, abseits zeitgeistiger Metropolen-Hektik, in Ruhe an seiner Musik arbeiten kann. Auch wenn dabei der eine oder andere ‚Second Hand Blues‘ entsteht, wie Hilden/Riesop augenzwinkernd bestätigen. Löblich die karge, naturbelassene Produktion, deren Highlights die beseelten, ungeheuer geschmackvollen, mitunter fast akademischen Saiten-Ausflüge von Gregor Hilden bilden. Da ist in der westfälischen Provinz ein Talent gereift, das sich nachdrücklich für höhere Aufgaben.
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