Guru Guru – 2000 Gurus :: Freistil

Die Improvisationskünstler aus dem Kraut-Land entdecken die Elektronik.

Freistil steht ganz oben, und Freistil ist auch drin in I GuruGurus jüngstem Tonträger. Ein bisschen von Allem, in unterschiedlichen I Gewichtsanteilen. Aber schon der Reihe nach. Ethno wird groß geschrieben, fast jeder der sieben Tracks könnte zur Tempelbesichtigung im ganz fernen Osten den perfekten Soundtrack abgeben. Steinerne Buddhas, halb überwuchert vom Grün des Dschungels, kapiert? Trip Hop spielt bei den 2000 GURUS auch eine Rolle, denn Schlagzeuger Mani Neumeier hat auf seine alten Tage elektronische Drums, Loops und Samples entdeckt. Trance? Ambient? Kann man dazu sagen, wenn man will. Zudem beginnt der Song „Marabut“ mit einer Bluesgitarre, und die „Night Birds“ fliegen mit einem Saxophon ä la „Harlem Nocturne“. Womit wir beim Jazz angekommen wären. Summa summarum heißt das: Viele Sounds, viel Percussion, viele Atmosphären, die sich unergründlicherweise zu einem halbwegs homogenen Ganzen verbinden. Ist das gut? Ist das schlecht? Schwer zu sagen, kommt auf die Stimmung an. Dauerhaft erleuchten können einen die 2000 GURUS nicht unbedingt, gut unterhalten hingegen allemal, man muss sich nur darauf einlassen. Sie können aber auch nerven, bei Überdosierung wirken die Ethno-Sounds und -Rhythmen schlichtweg aufdringlich, man harrt ungeduldig der Höhepunkte, die nicht so ohne weiteres kommen wollen. www.guru-guru.com