Herman Brood & His Wild Romance – Fresh Poison

Die Rückkehr des holländischen Punk-Überlebenden, der mit einem Gebräu aus Rock’n’Roll, toxischem Teendream-Pop („Touch“) und Absacker-Balladen frisches Gift in alte Venen spritzt. Party tauglicher Seventies-Rock dominiert, Gitarren-Splitter frei nach Keith Richards und ein klimperndes Piano inklusive, doch der wilde Romancier läßt ebenso gekonnt juvenilen Surfpunk („Steal“) oder staubtrockene ZZ Top-Anleihen („Rainbow“) vom Stapel. Zu dramatischer Pianobegleilung geht der gereifte Holländer schließlich in Vollen – und outet sich mit „Forever“ als poppige Variante von Nick Cave. So weit, so gut, doch daß für den Song „Bodyguard“ ein zwanzig Jahre altes Stones-Riff („Bitch“) eins zu eins abgekupfert wird, ist dann dach zuviel des Guten. Ein bescheidenerer Umgang mit Zitaten hätte das FRESH POISON hingegen richtig gefährlich machen können.