High Fidelity :: Kinostart: 13.7.

USA 2000, Regie: Stephen Frears, mit John Cusack, Iben Hjeile.Tim Robbins

Platten sammeln nicht als pathologischer Analkomplex, sondern als Hilfestellung für einefunktionierende Lebensordnung. Als Nick Hornby seinen Kultroman HIGH FIDELI-TY im Jahr 1995 veröffentlichte, sprach er nicht nur jener kleinen Randgruppe aus dem Herzen, die genug Alben zu Hause herumstehen hat, um ausgiebig darüber zu diskutieren, ob man diese nun alphabetisch, chronologisch oder nach Stilen sortiert. Hornby hatte Platten sammeln selbst als Pop begriffen und so mit dem Plattenladenbesitzer Rob Fleming einen Alltagshelden geschaffen, dessen Liebesnöte, als er von seiner langjährigen Freundin wegen eines anderen verlassen wird, unmittelbar nahe gehen mussten.Ja.die Filmfassung wurde nun von London nach Chicago verlegt, und ja, in dem Laden Championship Vinyl liegen auch gebrauchte CDs rum (Blasphemie!). Aber das Team um den hinreißenden Off-Comedy-Hit EIN MANN – EIN MORD stellte sicher, dass man sich der genialen Vorlage mit der nötigen Sorgfalt nähert. Und so gibt es auch nichts weiter zu bemängeln an diesem witzigen, pfiffigen und gescheiten Hohelied auf eine analoge Welt. Im Gegenteil: Stephen Frears injiziert seinen patentiert trockenen britischen Humor in die Geschehnisse und balanciert ganz wunderbar zwischen Haidenspaß und Tragödie. Vor allem bietet er John Cusack – nach BEING JOHN MALKO-VICH schon wieder super – eine ideale Bühne, sich mit seinen Mitarbeitern über Musik zu streiten, sich an seine vergangenen Liebschaften zu erinnern, mit einer Musikerin zu flirten (und mehr) und dem Neuen seiner Ex (zum Schreien: Tim Robbins) so richtig eins reinzuwürgen. In der Liste der fünf besten Filme über Plattensammler steht HIGH FIDELITY auf alle Fälle ganz oben!