Hole :: Live Through This
Courtney Love, verheiratete Cobain und Mutter von Nirvana-Kurts erstem Sprößling, geriet in der Vergangenheit immer wieder als Skandalnudel, Femme Fatale oder Yoko Ono Nummer 2 in die Schlagzeilen. Die Musikerin Courtney Love ging dabei fast völlig unter. Dabei machte die spätere Mrs. Cobain als Frontfrau einer überwiegend aus Damen bestehenden Band bereits 1991 von sich reden und zwar mit dem ruppigen Sound des lärmenden Hole-Erstlings PRETTY ON THE INSIDE.
Seither ist viel passiert. Die wilde Courtney erlebte Schwangerschaft und Mutterglück, mußte Häme, Neid und Mißgunst ertragen. Erfahrungen, die in Holes aktuelles Album eingeflossen sind. In zwölf Songs geht’s um mütterliche Instinkte, um Selbstmitleid und kalte Wut gegenüber einer seelenlosen Rock-Maschinerie. Doch Courtneys Auseinandersetzung mit dem emotionellen Oyerkill der letzten Jahre ist nicht die eigentliche Überraschung dieser Platte. Die liegt viel mehr in der beeindruckenden musikalischen Geschlossenheit von LIVE THROUGH THIS.
Courtneys kochende Wut ist hier in allseits zugänglicher Form verewigt worden. Auf einem rüden Rockfundament entwickelt sich erstaunliche Vielfalt, zu der eine Ballade („Softer, Soffest“) ebenso gehört wie explosive Punk-Kracher und stromlos dargebotene Folk-Klänge. Keine Frage also: Courtney Love ist reifer geworden. Ihre Mischung aus textlicher Aggressivität und musikalischer Abwechslung jedenfalls klingt durchaus erwachsen. Ein Sound, mit dem sie sich auf dem richtigen Weg befindet.
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