Huah! – Was machen Huah! jetzt?

„Wer Huah! sagt, muß auch ,die deutschen B’52s‘ sagen!“ Das sagten zwar nicht Huah! selbst, aber tatsächlich konnten sie diesen Vergleich in der Gestalt eines alten, doofen Huts bis zuletzt verzeihen. Denn Huah! waren zwar vom ersten frisch in den Quark getwangeltenTon weit mehr als nur „die deutschen B’52s“ (die Hamburger Ärzte z.B., aber nur ein bißchen; die Shangri Las des Scheunen-Punk; die Jazzer unter denen, die Jazz nicht können etc.), aber sie waren doch ziemlich verschossen in die B’52s. Die zweite Regel lautet: Wer scheiss Kapitalismus sagt, muß erst einmal Was machen Huah! jetzt? sagen – ab jetzt, wo Lado eine remasterte Version des Debüts inkl. frühen Single- und Sampler-Sternstunden wiederveröffentlicht, gibt es da auch keine Ausreden mehr! Beide Platten sind Glücksfälle komisch gemeinter, zumindest mehrheitlich komisch verstandener Unterhaltungsmusik aus Deutschland (und wie selten ist das?!) – 15 Jahre später kann man das als gesichert feststellen. Denn heute sind die verspielte Zitatwut, all das Geschrammet und die noch schrägeren, meist unfertig und auf pure Laune getextet wirkenden Strophen immer noch fröhlich, frisch und liebevoll verstörend wie am ersten Tag. Für Lichteinfall ins Dunkel der vielfältigen Verwirrung sorgen des einstigen Leaders Knarf Retlöm Linernotes, die zeigen, daß Huah! sich immer einiges dachten zu dem, was viele Ignoranten als „ausgemachten Unsinn“ ausmachten. Diese Lieder handelten u.a. von Wiedervereinigung. Teenage Angst, Weltregierungsübernahme-Phantasien, Hüsker Du, Fugazi, Kraftwerk und Ossis, die Sexshops aufsuchen. Hören und lesen Sie unbedingt selbst!

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