Hungry Hearts – Hungry Hearts

Es muß ein paar Jahre her sein, daß ich zum ersten Mal die Hungrigen Herzen getroffen habe. Damals, im Sommer, waren sie im Raum Flensburg unterwegs, vollgepackt mit Gitarren, um auf der Geburtstagsfeier eines gemeinsamen Freundes zu spielen. Zu Hause bei Teja haben wir Songs von Dylan gesungen, und es hat mich mächtig beeindruckt, daß die sogar Sachen wie Little Feats „All That You Dream“ draufhatten, und einer von ihnen mir zeigte, daß Lowell Georges „Willin“‚ ganz einfach nachzuspielen ist, wenn man seine Gitarre in einem offenen C-Tuning (oder sowas ähnlichem) stimmt. Das wird Euch ’ne ungefähre Vorstellung von unseren gemeinsamen musikalischen Interessen geben bzw. vom musikalischen Hintergrund der Hungry Hearts, wobei ich nicht verschweigen will (Ihr habt’s Euch wahrscheinlich eh schon gedacht), daß der Gruppenname einer Vorliebe für die Songs von Bruce Springsteen entsprungen ist.

So enthält denn auch die erste LP der Band (um das mal gleich abzuhandeln) zwei Fremdkompositionen, von denen der eine, „Subterranean Homesick Blues“, natürlich Bob Dylan Referenz erweist, während „Kicks“ dem Repertoire von Paul Revere entnommen wurde. Alles andere ist ihren eigenen Köpfen entsprungen, Texte wie auch Melodien, und glaubt nicht, sie würden obengenannte Rock-Größen kopieren, nichts da — die Hungry Hearts machen absolut ihr eigenes Ding! Und das heißt verdammt melodische Rocknummern mit einem satten rhythmischen Drive. Es fällt mir regelrecht schwer, einzelne Titel hervorzuheben, weil mich eigentlich ’ne ganze Reihe antörnt. „Burning Bore“ zum Beispiel, oder „Don’t Play The Clown“, natürlich Werners „Working Man“ mit Manfreds geilem Slidegitarren-Part, und „Hot Socks“, ein schneller Country-Rocker, der Albert Lee alle Ehre machen würde. Gutes Zeug, find‘, ich, drei gute Sänger (Arndt, Klaus-Peter, Werner) und erstklassige instrumentelle Arbeit.