Hunters & Collectors -The Fireman’s Curse
Eine neunköpfige Gruppe aus Melbourne, deren hervorragende Debüt-LP (inklusive der Single „Talking To A Stranger“) leider in der Flut der Neuerscheinungen unterging. Und das, obwohl die Australier nicht nur ein beachtliches Kreativ-Potential zutage förderten, sondern auch enormes Feingefühl bewiesen.
Denn sie glätteten die wilde, animalische Musik ihrer heimischen Konkurrenten The Birthday Party und machten sie salonfähig, indem sie die allzu brutalen Underground-Kanten abgeschliffen und durch leichter zugängliche Melodien ersetzten.
Geblieben ist auf der zweiten LP genau dieser primitivistische Aspekt, mit dem sowohl H & C als auch Birthday Party das exotische Australien mit seinen Ureinwohnern und Naturwundern verkörpern. Ihre Musik lebt von kraftvoller, atmosphärisch geladener Stimmung und Uhrwerk-artigen Rhythmen, primitive, elektrische Tänze zwischen archaischer Feierlichkeit und zeitgenössischer Entfremdung.
Die neun Bandmitglieder werden umschichtig eingesetzt, damit keine instrumentelle Routine, kein Big-Band-Effekt eintritt. Gitarren, Baß, Drums und diverses Schlagwerk dominieren das Klangbild; pointiert eingesetzte Bläser und Effekte sorgen für zusätzliche Akzente.
Auf dieser brodelnden Rhythmus-Ebene schwankt der Gesang zwischen religiösem Pathos und unterkühltem Sprechgesang, wobei die Texte einen rätselhaften/assoziativen/fragmentarischen Charakter behalten. Keine unbedingt kommerzielle Platte, dafür interessant, neu und anders.
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