
Vor fünf Jahren hegten einige Menschen durchaus den Gedanken, Theo Hutchcraft und Adam Anderson könnten der Popmusik etwas Erbauliches hinzufügen. Sie waren durch deren Debüt-Smasher „Wonderful Life“ wohl kurzzeitig benebelt. Und erinnern sich heute mit einem Gruseln daran. Denn Hurts sind inzwischen längst anerkannt als Dudelfunk-Interpreten, die sich, grundiert im Synthesizer-Pop und allgemein in der Hitparadenmusik der Achtziger, im Prinzip mit allem bespielen lassen, was ihnen von Produzenten einprogrammiert wird.
Ihr aktueller Beraterstab mit Langzeit-Partner Jonas Quant, Stuart Price (Madonna, The Killers) und Ariel Rechtshaid (Haim, Vampire Weekend) hat sich auf ihrem dritten Album nun für eine leicht Dance-lasterige Version des Grundsounds entschieden. Also kommen zu Theos Drama in der Stimme und den auf- und abschwellenden Synthesizern noch ein paar Breaks mit akzentuierter Bassdrum zum Hände-in-die-Luft-Strecken – und dazu singt Hutchcraft mit Frauen im Chor wiederholt „Oh-ooh!“, weil man das aktuell so macht in den/für die Charts. Aber auch auf Hochzeitsmarsch-Tempo eingebremste Kitschsocken und Discofoxler mit Rest-TÜV kriegen hier frische Pürierkost in die Löffel. Schmatz, schmatz!
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Beliebiger Pop – aber in seiner schönsten Form.
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