Ian Dury And The Blockheads – Reasons To Be Cheerful
Ian Dury.von den Spätfolgen einer Kinderlähmung gehandicapt, war der Sänger mit dem breitesten Cockney-Akzent weit und breit und mit den häßlichsten Plattencovern seit Erfindung der Farbe Orange. Seine Songs wurden populär, weil sie auf den Index der Radiostationen gesetzt wurden: „Sex and Drugs And Rock ’n‘ Roll“, „Wake Up And Make Love With Me“. In der Klasse der New-Wave-Heroen der späten 70er und frühen 80er Jahre markierte Dury den raubeinigen Clown mit Vorliebe für Elvis, „Sweet Gene Vincent“ (Songtitel) und die britische Arbeiterklasse. Das war aber, wie diese Zusammenstellung unterhaltsam dokumentiert, noch lange nicht alles-. In einem weniger bekannten Stück wie „Waiting For YourTaxi“ unternahmen Dury und seine Blockheads, die das amerikanische Billboard-Magazin einmal als eine „der kraftvollsten Rhythmusgruppen jenseits von James Brown“ lobpreiste, inspirierte Tagesausflüge, die schon mal im Free Jazz enden konnten. Mit dem Titel „Spasticus“ verstand Dury 1981 sich wirkungsvoll für seine behinderten brothers & sisters einzusetzen.- „Ich bin spastisch, ich bin spastisch“. Und natürlich lief auch diese Nummer nicht in der BBC. 40 Titel auf zwei CDs, von 74er Aufnahmen mit Kilburn And The High Road über alle Greatest Hits bis hin zu drei Tracks vom Album BUSDRIVER’S PRAYER (1992),flankiert von einem 28-seitigen Booklet samt ßand-History und Kommentaren von Dury zu jedem Song – das ist schon ein Pfund. Das Riff von „Sex And Drugs And Rock ’n‘ Roll“ habe er von einem Bass-Solo gestohlen, das Charlie Haden auf einem Ornette-Coleman-Album gespielt habe, erzählt Dury. Als er Haden eines Tages traf, konnte der ihn beruhigen: Auch er hatte das Riff gestohlen – von einer uralten Cajun-Nummer. Was letztlich nur Durys Zeitlosigkeit belegt: Damals hat manja noch nicht gesampelt, aber hätte man, wäre Dury als einer der ersten am Start gewesen, lan Dury starb am 27. März im Alter von 57 Jahren an Leberkrebs.
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