Ian Hunter – Welcome To The Club

Was mich persönlich in der Rockpalastnacht so langweilte, spielt da in Hochform: Die Ian Hunter Band mit Gitarrist Mick Ronson, der hier möglicherweise ein Rasiermesser als Piektrum benutzt. Ebenfalls völlig wach und voll mitreißendem Engagement: Meister Hunter selbst. Prinzipiell findet sich auf diesem Doppelalbum das Programm der Rocknacht, in glänzender Live-Qualität übrigens, und außerdem hört man viel vom Publikum in Los Angeles‘ ,Roxy‘. Also alles echt und pur, angereichert mit drei neuen (Studio)-Songs: „Silver Needles“, „Man ,O“ War“ und „We Gotta Get Out Of Here“, Hunter’s aktueller Single. Mehr aber noch überzeugen die Live-Titel, angefangen bei Fremdkompositionen wie „Laugh At Me“, einst ein Hit für Sonny & Cher, über Mott The Hoople-Oldies a la „All The Way From Memphis“ und „Walkin“ With A Mountain/Rock’n’Roll Queen“ bis zu neueren Hunter-Songs Marke „Cleveland Rocks“ oder „Bastard“. Zwei wahre Höhepunkte sind zweifelsfrei „All The Young Dudes“ und „Irene Wilde“. Letzteres läßt Hunter’s Organ fein zur Geltung kommen, während die Band lediglich zwei, drei Akzente setzt. Hier ist weniger mehr geworden. Kompliment! Daß Hunter gelegentlich wie Steppenwolfs John Kay, öfter noch wie Dylan und manchmal wie er selbst klingt, trägt eher noch zur Abwechslung bei…