Ibrahim Ferrer – Buenos Hermanos

1996 wurde Ibrahim Ferrer für den Buena Vista Social Club reaktiviert – der Rest ist Geschichte, wie man zu sagen pflegt. Sein Solodebüt hatte den Sonera mit lächerlichen 72 Jahren unter eigenem Namen in die westlichen Charts katapultiert. Nebenbei gab der bescheidene Sänger ein denkwürdiges Gastspiel bei der Cartoon-Band Gorillaz. Heute ist Ibrahim Ferrer bekannter als Havannas Salsapionier Beny More (für den er vor Jahren als Sideman arbeitete), erfolgreicher als der unübertreffliche Guillermo Portabales, mit dessen Porträtsampler El Carretero das englische Label World Circuit dem Kuba-Boom den Boden bereitete. Auf Buenos Hermanos betreiben Produzent Ry Cooder und eine imposante Starbesetzung (Sohn Joachim Cooder an den Percussions, Jim Keltner am Drumkit, Tex-Mex-Legende Flaco Jimenez am Akkordeon etc.) dennoch nur Business as usual. Konzeptionell ist Ferrers Zweitling noch näher an den ungeschliffenen Kuba-Huldigungen eines Marc Ribot und seiner falschen Kubaner angesiedelt und natürlich fest verwurzelt im antiken Latin-Swing, was nicht nur der groovige Titelsong von Miguel Matamoros aus dem Jahr 1943 unterstreicht. www.worldcircuit.co.uk