Iggy Pop – Blah blah blah

Wie jedes Iggy-Werk riecht auch dieses erst mal nach Ärger und Schwer im-Magen liegen. Aber denken wir positiv und verlieren nicht den Glauben an „Gottes Flammenschwert des Rock ’n‘ Roll“ (sage ich) mit dem makellosesten Oberkörper des Popbiz“ (sagt Human Phil Oakey). Wer möchte an solchen Referenzen zweifeln? Und war nicht auch schon SOLDIER monströs zerquält, grotesk mißraten genial und skandalös unterschätzt?

Also hier der gleiche Geist. Schon der dampfend torkelnde Jerry Lewis-Rocker „Wild One“ ist so lachhaft debil und völlig daneben, daß nur ein heiliger Verrückter wie Iggy damit durchkommt. Dazu jede Menge Gitarren-Gedröhn (mit Geigen!) und pathetischer Kitsch, von Bowie irgendwie im „Stil der neuen Zeit“ (was immer das ist. hört sich nach Dave Stewart an) auf Chart Stromlinie gestylt.

Und so ist denn auch das gesamte Opus, das Iggy mit seinem Alter Ego Bowie und Ex-Pistol Steve Jones etwas orientierungslos zusammengeschustert hat, reichlich durchgeknallt und weggetreten. Gleichzeitig aber die hypnotischste Rockmusik, über die Iggy eben seit SOLDIER sein Herzblut vergossen hat: „Searching for a meaningful emhrase/sometimes my self-respect is second place. „

Ein desperates Werk. Aber trotzdem: Der Mann, dem McDonald’s einst mangels Qualifikation keine Anstellung gab, bleibt unser Freund.