Illmatic – Illastration
Moses P., Rapper aus Rödelheim und Chef der Produktionsfirma 3P, die sich selbst als „die spannenste Kreativzelle der deutschen Musiklandschaft“ bezeichnet, hat mit Illmatic einen neuen Rapper in seine Familie aufgenommen. Wüßte man nicht, daß Pelham seine Finger im Spiel hat, könnte man bei Illmatic denken, er sei eines der unzähligen Projekte von Toni Coturra und Co.. Denn so klingen die 15 Tracks dieser chartorientierten Produktion, die in der so oft gehörten Machart mit „ultrabösen“ englischsprachigen Street-Raps in den Versen („shut the fuck up, muthafucka“) und den üblichen orchestralen Bombast-Instrumentierungen im Refrain arbeiten, die wahlweise mit weiblichen oder männlichen Soulvocals unterlegt sind. Man fühlt sich stark an Poprapper wie Nana erinnert, obwohl Illmatics Stimme durchaus ein cooles Timbre besitzt. Das große Manko dieser Platte ist, daß sie nie wirklich gute Vibes entstehen läßt, denn die Tracks wirken zu konstruiert und ohne Esprit. Der Tiefpunkt ist spätestens mit der Coverversion des Stock/Aitken/Waterman-Songs „Say I’m Your No.1“, erreicht. Illmatic wird sicherlich in nächster Zeit ein Chartthema werden, dennoch ist zu bezweifeln, ob 3P hiermit wirklich ihrer Selbsteinschätzung als „spannendste Kreativzelle“ gerecht werden können, denn der Rapper aus Bad Pyrmont kommt wesentlich weniger frisch und prickelnd daher, als das gleichnamige Mineralwasser.
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