Inglourious Basterds :: Putting Out Fire With Gasoline
Der große Zitat Of vs. der große Diktator: Das Biest muss sterben.
Tarantino hat ihn wahr gemacht, seinen lang gehegten Traum eines Zweiter-Weltkriegs-Films, ein Film mit Männern auf einer Mission und bösen, schnarrenden Nazis und gewieften SS-Offizieren, ein bisschen DAS DK ECKIGE DITZEND und ein bisschen hunderte anderer Exploitation-Epigonen. Und doch ganz anders, als man es sich gedacht hat, als man von dem Konzept hörte, die titelgebenden „Basterds“ seien eine schlagkräftige Einsatztruppe jüdischer Gls, die hinter den Feindeslinienjagd auf deutsche Skalps machen. Ja, Blut spritzt, Baseballschläger sausen auf ungeschützte Köpfe nieder, Hakenkreuze werden mit Bowie-Messern in Stirnen geschnitzt, dass selbst Hitler ganz bleich wird und „Nein, nein, nein!“ schreien muss ob solcher Bestialität. Aber der Auftritt der Inglourious Basterds, locker nachempfunden einer lustigen Landsertruppe, die es in Enzo Castellaris EIN HACKEN VERWEGENER Hl’NDE jucken lässt, ist nur eine Vignette in diesem Film, der sich nicht durch seine Gewalt, sondern seine langen – manche mögen sie als endlos empfinden – Dialogpassagen auszeichnet: Meist sitzt sich die Personage-Judenjäger Hans Landa, Kriegsheld Frederick Zoller, Kinobesitzerin Shosanna, Diva Bndget von Hammersmark, Basterd Aldo Rayne, Lt. Archie Hickox- nur gegenüber und palavert über Gott, die Welt und das Kino, bis sich die Handlung zur Operation Kino zuspitzt, in der Hitler und Co. in einem Pariser Lichtspielhaus über die Seine geschickt werden sollen, „Kill Adoll“, wenn man so will. Dann ist INOLOI KIOIS BASTERDS auf einmal Tarantinos Liebeserklärung an die flimmernden Bilder, die auch Gröfaze besiegen können und vormals kleine Schauspiellichter wie Christoph Waltz – als Landa – in vier Sprachen Start: 20.8. heller strahlen lassen als Brad Pitt.
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