Inner Circle – Something So Good

Nach zweijähriger Suche nach einem neuen Sänger sind die beiden drolligen Fatty Dreads von Inner Circle endlich fündig geworden: Rick Hunt heißt der neue Mann, stammt aus der Bay Area und schleppt eine ebenso scheußliche wie unbewältigte (Rock’n’Roll) -Vergangenheit mit sich herum. Singen kann er weder besser noch schlechter als jeder x-beliebige Heavy-Rock-Schreihals und seine epileptischen Anfälle auf der Leadgitarre sind eine einzige Qual.

Mit, oder gerade wegen ihm, trampeln Inner Circle nun über ihren eigenen Schatten – mitten hinein ins degenerierte Rock’n’Roll-Disneyland, wo sie sich als Asylanten mittlerweile auch niederließen. Inner Circle, Miami, April ’82, haben die angestaubte floot-Band Police im Visier beim Titelstück klingt Hunt mit gellenden’a-e-i-o-uhs‘ wie Sting – und somit alle Chancen bei FM-Stationen, aber nur wenige bei reggaematics, denen selbstverständlich ihr Antiamerikanismus heilig ist.

SOMETHING SO GOOD ist die Platte, die Police nie zustandebrachten; entsensibilisierte Marketing-Funktionäre werden’s womöglich als „Reggae-Rock“ (urgghhh) anpreisen. Tragischerweise bestimmt der dralle, ruckartig voranschnaufende bounce mit dem unnachahmlichen Ping Pong-Effekt, wie er nur den Lewis-Brothers als Fatman Riddim Section glückt lediglich .Summer Struttin“ und „Telephone Line“. Ansonsten bringen Inner Circle zwar kompetente Melodien zusammen, aber ausgerechnet Rick Hunt spricht mir aus der Seele, wenn er bekrittelt: „… how can something so good turn out so bad…?“