Instant Karma – Grammy

Das nächste Kapitel ewige Hoffnung bundesdeutscher Schallplattenindustrie: Den drei Brüdern Gordon (Gesang, Gitarre), Tom (Gesang, Baßgitarre) und Martin (Keyboards, Gesang) Ivison sowie ihrem Drummer Oliver Hövels gibt man nach zwei ladenhütenden Instant-Karma-Alben und hunderten Clubtourterminen bereits die dritte Chance, vielleicht doch noch ein Liedchen bei den ganz Großen mitsingen zu dürfen. „Britrock“ ist nur ein Etikett, das die Hoffnungstrager selbstbewußt von sich weisen: „Nennt es, wie ihr wollt!“. Doch auch der „Good Bye British!“-Aufkleber auf der Tonträgerhülle verrät, daß man ganz offensichtlich ein bißchen neidisch über den Ärmelkanal blickt. Den im Königreich regierenden Kapellen ist es nicht nur gelungen, verlorenes Terrain und in Folge dessen den popmusikalischen Stolz wieder zurückzuerobern. Nein, Oasis & Co. setzen sogar aufs Festland über und der Beutezug verläuft bisher erfolgversprechend. GRAMMY – ziemlich psychedelisch, handfest-stilsicher und ohnehin um einiges rockiger, als man es gemeinhin unter dem Union Jack mag, muß sich vor dieser Invasion bestimmt nicht fürchten. Nur fehlen im Gegenzug den Rockbeamten aus deutschen Landen zu ebenso großem Erfolg der Glam, die Großmäuligkeit und die eigene Geschichte ihrer Insel-Kollegen.